…laut Wetterbericht sollte es ja ab heut Morgen regnen und gewittern, aber Petrus meint es gut mit uns und so konnten wir einen wunderschönen, gemütlichen Sommersonnentag verbringen.
Nach dem obligatorischen “Hausputz”
ging es heut in die – neben Sarajewo – wohl bekannteste Metropole Herzegowinas – nach Mostar.
Der erste Eindruck ließ allerdings nicht erkennen, warum diese Stadt Weltkulturerbestatus hat.
Wir parkten etwas abseits des Zentrums und pilgerten bequem die ca 2km zur Hauptattraktion des Ortes – Stari most – der alten Brücke und Namensgeberin der Stadt.
Mit einer lichten Weite von 28,7 Meter und 19 Meter Höhe (im Scheitelpunkt über der Neretva) war sie zur Zeit ihrer Erbauung im 16. Jahrhundert ein Meisterwerk der Ingenieurbaukunst.
Die Brücke gilt seit Jahrhunderten als die symbolische Brücke zwischen Ost und West, nicht nur zwischen der Welt des Christentums und der islamischen Welt, sondern auch zwischen den katholischen Kroaten und orthodoxen Serben. Die Brücke wurde 1993 im Bosnienkrieg zerstört und danach wiederaufgebaut.
Eine hübsche Altstadt, mit vielen netten kleinen Restaurants und Souvenirlädchen – auch wir wurden fündig – geben diesem Fleckchen Erde ein gemütliches Flair – zumindest, wenn man so zeitig am Tag wie wir unterwegs ist und sich noch kein touristischer Weihnachtsmarktrummel eingestellt hat…
Auch wenn vieles schon wieder richtig chic saniert und aufgebaut wurde, darf man nicht vergessen, dass hier vor wenigen Jahren heftige Kämpfe tobten, bei denen auch die altehrwürdige Brücke völlig zerstört wurde und man an vielen Stellen immer noch die Folgen der Kriegsgeschehnisse
“bewundern” kann…
… umso verwunderlicher und makaber ist es, dass aus den Überresten dieser Zeit – die immerhin rund 100000 Tote forderte – Souvenirs hergestellt werden…
Etwas nachdenklich bummelten wir zurück Richtung Schnecke und gönnten uns in einem kleinen Straßencafe abseits der Touristen ein Päuschen,
um dann – gestärkt – ca. 10 km weiter uns erneut in Touristenströme einzureihen und in Blagaj dem Gemäuer des Derwischs einen Besuch abzustatten.
Dies ist ein versteckt auf den Felsen am Flussufer erbautes, historisches Sufi-Kloster mit Mausoleum .
Leider fehlten weiterführende Informationen, aber auch hier gab es wunderschön am Fluss gelegene Restaurants die – nicht nur uns – zum Schmausen und Verweilen einluden.
Anschließend ging es zum letzten Tagesordnungspunkt … Plätzchensuche … aber suchen mussten wir nicht, da mein Planer – super vorbereitet – schon genau wusste, wo wir diesen Abend für uns und unsere Schnecke ein Schlafplätzchen finden würden… oberhalb des Dervish House / dem Ort Blagaj liegt die Ruine der Festung Stjepan grad, an deren Zugangspfad sich eine gute und abgeschiedene Parkmöglichkeit befindet.
Gleichzeitig bot sich natürlich hier auch die Möglichkeit für einen ordentlichen Verdauungsspaziergang inclusive der Eroberung der Festungsmauern, ohne dabei von anderen Touristen “gestört “ zu werden.
Prima ???