Nachdem wir gestern im späten Nachmittag alle Besorgungen erledigt hatten, lenkte Tom unser rollendes Zuhause über verregnete Straßen die ersten Serpentinen hinauf zum
Lacul poiana marului einem Stausee und beliebten Campingareal, das jetzt im Frühherbst völlig verwaist und mit den wolkenverhangenen Gipfeln einen recht traurigen Eindruck machte… wir lassen uns die Laune dadurch nicht VERmiesen, sondern GEnießen ein leckeres Abendbrot, schreiben fleißig an der Schneckenpost und lassen uns von den – auf unser Dach fallenden Regentropfen in den Schlaf wiegen.

Petrus scheint meine Kritik ernst genommen zu haben – denn heute Morgen strahlt die Sonne, lässt die Landschaft dampfen und den Fotoauslöser klicken.
Bei frischen 5°C schnüren wir die Wanderschuh und marschieren eine angenehm und nur sanft ansteigende Piste hinauf zur Cascadu sucu – einem kleinen Wasserfall. Leider kann man nicht wirklich nah heran, aber der immer am Flussufer verlaufende Weg, bot immer wieder schöne Blicke auf das murmelnd bis rauschend dahinfließende glasklare Wasser.
bsh bsh
Da es für einen Rundwanderweg zu viel zu lang geworden wäre, entschließen wir uns auf gleichem Wege talwärts zu wandern und schon heute Richtung Sibiu – Hermannstadt aufzubrechen.
Knapp 3 Stunden nach Abfahrt vom Seeufer erreichen wir das „Dorf der Störche“ – überall finden sich hier auf Strommasten und Schornsteinen – jahreszeitlich bedingt verlassene – Storchennester.
Großau hat aber noch mehr zu bieten – seine Kirchenburg, denn die ist etwas ganz Besonderes.
Darf man doch – unter kritischer Beobachtung weiterer Gäste – mit seinem Wohnmobil das Burgtor passieren,
hier sein Gefährt mit Strom und Wasser versorgen, selbst ausgiebig duschen, ungestört die musealen Teile des alten Gemäuers erkunden, den interessanten Ausführungen der „guten Seele“ Maria lauschen, um dann von ihr mit den Worten „passt gut auf Burg auf“ die Schlüssel dafür zu erhalten, bevor sie selbst nach Hause fährt…
Tschja – nun sind wir sozusagen Burgherren, genießen den majestetischen Anblick und werden dann, behütet von dicken Mauern, sicher schlummern.
Und immer auf den Burggeist Acht geben!