Nachdem es am Abend und in der Nacht immer mal wieder recht heftig geregnet hat, sind am Freitagmorgen alle grauen Wolken weitergezogen. Dies werden auch wir – noch schnell ein Foto von dem einsamen Idyll und weiter gehts …
allerdings hatte der Regen unsere Fahrpiste in eine richtig lehmig – schmierige “Glatteispiste” verwandelt, die Tom ganz schön ins Schwitzen gebracht hat, um unser ja zwar schon geländegängiges, aber eben doch auch recht schweres Gefährt bis zur echt herbeigesehnten Asphaltstraße zu bekommen.
Diese hat zwar auch ihre Schwachstellen ,
aber allemal besser als so eine Rutschpartie!
Zum Durchschnaufen gab es kurze Zeit später gleich ein altes Gemäuer : Die Festung Bashtova,
da sie ist die einzigste venezianische Festung in der Region ist, die nicht auf ältere Festungsbauten zurückgeht, hat Albanien sie als Weltkulturerbe angemeldet – und wir konnten einfach da darin / da darauf herumspazieren …
und wahrscheinlich lässt auch dieser Bauer hin und wieder sein Federvieh im Innenhof nach Würmchen picken…
Frisch betankt und mit klarer Sicht … denn die Lehmspritzer vom Morgen zierten die ganze Schnecke,
ging es auf eine neu ausgebaute Autotrasse,
die uns zügig weiter nach Süden brachte.
Wir wollten dem Kloster Zvernec einen Besuch abstatten.
Direkt am südlichen Teil der fischreichen Narta – Lagune gelegen, gelangt man über eine Pfahlbrücke
auf die Insel mit dem komplett erhaltenen, hübschen Kirchenkleinod aus dem 13.Jh.
Wieder auf dem Festland fanden sich auch hier erneut diese Verteidigungsbunker, die unter der Herrschaft von Enver Hoxha im damals kommunistischen Albanien erbaut wurden und der Verteidigung des Landes im Falle einer Invasion durch ausländische Truppen dienen sollte.
Weiter ging es in südliche Richtung… und DA war es … das MEER – die albanische Rievera.
Ca 30km führte unser Weg direkt an der Küste entlang und bot einen herrlichen Blick auf die Adria.
Dann wandte sich die Straße von Sonnenschein und Meer ab, um sich hohen Bergen und dickem Nebel entgegen zu schlängeln.
Es hieß den Llogara – Pass zu erklimmen,
ehe sich die Route wieder ins Tal wandt.
Nach einem Stopp, um die Aussicht auf die Küste und das Wolkenspiel zu genießen,
rollerten wir weiter talwärts.
Auf einer Anhöhe entdeckten wir dann herrlich gelegene „ Alte Gemäuer“ und da sich eine günstige Parkmöglichkeit bot, gönnten wir den Bremsen unserer Schnecke eine Pause und gingen auf Erkundungstour.
Die alten Bauten entpuppten sich als ein idyllisch, hoch über dem Meer gelegenes, kleines Dorf, das leider größtenteils verlassen ist. Nur wenige Häuser sind bewohnt
und in nur einem befindet sich eine paradiesisch gelegene winzige Tarverne.
Hier genießen wir den phantastischen Blick,
träumen
von noch viiiiiiel mehr Zeit, um mit der Schne
cke auf Reisen sein zu können – denn gerade mal 25km Luftlinie sind es noch bis Korfu –
und wurden durch die kulinarischen Köstlichkeiten des Hauses ins Hier und Jetzt zurückgeholt.
Zum Abschied beneideten wir den Küchenchef noch kurz um seinen Arbeitsplatz,
bummelten
beschwingt zurück zum Womo und rollerten unserem Übernachtungsplatz entgegen.
Hier am Strand angekommen, wehte eine aus den Bergen kommende steife Brise, die nicht zu einem abendlichen Badevergnügen einlud. Stattdessen schlenderten wir die, durch das Ende August liegende Saisonende, verwaiste Promenade entlang und fanden sogar noch ein geöffnetes Restaurant, in dem wir recht lecker angerichtetes Meeresgetier verspeisten.
Zurück im Schneckenhaus wurden wir bis in die frühen Morgenstunden mit bis zu 40km /h starken Böen ordentlich durchgeschüttelt.